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 aktuelle Ausstellung 

Vermessungen
18. Februar 2023 - 07. Mai 2023
 


Gruppenausstellung mit
James Scott Brooks
Tomasz Dobiszewski
Mitsuko Hoshino
Tumi Magnússon
Nanne Meyer
Veronika Olma
Jan Schmidt
Claus Stolz
Ben Vautier

Plakatmotiv Nanne Meyer, Das neue Welterlebnis, 2004, 21x15,4 cm.jpg

Bild: Nanne Meyer, das neue Welterlebnis, 2004

Zeit und Raum sind physikalische Größen, die zwar allgegenwärtig, jedoch als abstrakte
Phänomene kaum zu erfassen sind. Sie prägen unsere Wahrnehmung und doch bleibt jeder
Versuch, sich ihnen durch Begrifflichkeiten anzunähern, notwendig vage. Dennoch brauchen
wir Systeme oder Vokabulare, mittels derer wir uns über sie verständigen können. Dazu
gehören zum Beispiel Maßeinheiten, die Dauer, Entfernung oder Mengen definieren. Die
scheinbare Eindeutigkeit dieser Systeme birgt zugleich den Ansatz, das Universelle, das nicht
in Gänze zu Fassende zu begreifen, Zeit, Raum und die Welt zu verstehen.
Und so wird alles vermessen und getaktet, ist zählbar und damit benennbar, sogar in
Währungen bezifferbar. Oft sind diese Einheiten an natürliche Maße angelehnt: Fuß und Elle
sind am menschlichen Körper orientiert, der Meter wurde über die Geschwindigkeit des
Lichts definiert. Weichen diese Systeme jedoch voneinander ab, wird die Verständigung
schwierig. Man stellt fest, dass das Gefühl für die Maßeinheiten ein angelerntes ist. Und dass
deren Wahrnehmung höchst subjektiv ist. Wohl jede*r kennt die unendlichen Varianten in der
Wahrnehmung dessen, wie lang eine Stunde oder eine Strecke gefühlt ist. Diese Versuche der
Weltaneignung sind auch ein ästhetisches Phänomen, denn seit Jahrtausenden ist die
Menschheit auf der Suche nach dem perfekten Maß. Immer wieder wird versucht, die Frage
nach dem, was das Schöne sei, mittels bestimmter Maße zu beantworten, und jede Zeit findet
ihre eigenen Antworten und Zahlenverhältnisse.

In der Ausstellung werden regionale und internationale künstlerische Positionen präsentiert,
die Zeit- und Maßeinheiten, Vermessung, oder auch die Unmöglichkeit der Vermessung
aufgreifen. Das kann durch systematische Kartierungen, humorvolle Untersuchungen von Zeit
und Distanz oder auch im Versuch Bewegungen, also zeitliche Verläufe, im Bild festzuhalten
geschehen. Auch Wiederholungen immer gleicher Tätigkeiten innerhalb eines bestimmten
Zeitraums können eine vage Vorstellung von einem abstrakten Begriff wie „Dauer“ geben.
Schritte und Atemzüge geben einen Rhythmus vor, wobei das jeweils individuelle Tempo die
Dauer einer Handlung oder die Länge einer zurückgelegten Strecke bestimmt. Die Spuren, die
unsere Wege hinterlassen, haben die Zeit gespeichert – eigentlich ein vergänglicher Vorgang.
Aber dank Tracking Apps sind diese Spuren sogar konservierbar, der Spaziergang wird zur
Zeichnung. Und nicht nur das, sie entschlüsseln auch – zumindest ansatzweise – die Prozesse
der optischen Wahrnehmung. Spuren, die Zeit und Tun konserviert haben, hinterlassen
sportliche Übungen auf einer Papierbahn ebenso wie die fotografische Aufzeichnung des
Laufes der Sonne. Die gezeigten Arbeiten können als Annäherungen an die Phänomene Zeit

und Raum verstanden werden, als Fragestellungen, Anregungen oder möglicherweise sogar
Antworten. Die Ausstellung ist eine essayistische Betrachtung über Zeit und Dauer, Raum
und Entfernung, über den Versuch die Welt zu erfassen und eine Ordnung im Chaos zu
finden.

Termine

Führungen durch die Ausstellung
Sonntag, 05.03.2023 | 15 Uhr
mit Anna Siebert in russischer Sprache


Donnerstag, 16.03.2023 | 18 Uhr
mit Kim Behm in deutscher Sprache


Donnerstag, 20.04.2023 | 18 Uhr
mit Melek Kilic in türkischer Sprache


Sonntag, 07.05.2023 | 15 Uhr

mit Kim Behm in deutscher Sprache

Lesung
Donnerstag, 09.03.2023 | 19 Uhr
Helmut Orpel liest aus „Die Erfindung der Wirklichkeit“

„Die Erfindung der Wirklichkeit“ ist bereits der vierte Band von Helmut Orpels
Kunstkrimireihe um den fiktiven Wormser Museumsdirektor Oliver Treschko. Hier geht es
um die Manipulationen des Kunstmarktes und um das Projekt eines Malers, einer Kunst frei
von Kommerz und Mäzenatentum Gestalt zu verleihen.
Eintritt 5 Euro

 


Katalogpräsentation
Sonntag, 19. März 2023 | 15 Uhr
Fritz Stier – Performances, Videoarbeiten, Photopaintings und Projekte

Das 2023 bei artbear books erschienene Katalogbuch stellt Fritz Stiers vielseitiges Werk
erstmals umfassend und differenziert dar. Zahlreiche Abbildungen sowie Texte des Künstlers
selbst werden flankiert von Textbeiträgen einer Reihe von Autor*innen.
Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten Feiertage

Am Karfreitag, 07.04.2023 bleibt PORT25 geschlossen.

Ostermontag haben wir geöffnet.

 Bilder der Eröffnung 

 gefördet durch 

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 360°-Rundgang 

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