Harte Zeiten / Ciężkie Czasy
Harte Zeiten I
31.07. — 12.09.2021
Harte Zeiten II
25.09. — 07.11.2021
Elisabeth Bereznicki(DE)
Julia Braciszewska (PL)
Isa Dahl (DE)
Tomasz Dobiszewski (PL)
Kuba Elwertowski (PL)
Uwe Ernst (DE)
Marta Filipiak i Łukasz Owczarzak (PL)
Martina Geiger-Gerlach (DE)
Piotr Grodzki (PL)
Sophie Innmann (DE)
Jan Jansen (DE)
Ulrika Jäger (DE)
Tanja Niederfeld (DE)
Krzysztof Nowicki(PL)
Grzegorz Pleszyński (PL)
Stefanie Reling-Burns(DE)
Marta Szymielewicz (PL)
Dorota Ścisła (PL)
Katinka Theis (DE)
Sebastian Trzoska (PL)
(*1993, lebt und arbeitet in Poznań)
Typisch für Dorota Ścisłas Arbeiten ist die Verbindung von Schrift und Bild. Der Vliesstoff der Masken wird üblicherweise als Wärmedämmung und zum Schutz von Pflanzen verwendet, nicht zum Schutz von Menschen. Die mit der Nähmaschine gefertigten Stickereien beziehen sich assoziativ auf die massenhafte Fällung von Bäumen, Smog, Luftverschmutzung oder geben Schlagwörter wie Ökologie und Ökonomie vor. Damit verweisen sie auf ein schon seit Jahrzehnten virulentes Thema, das in den letzten Jahren, etwa durch „Fridays for Future“, oder ganz
aktuell die Folgen der verheerenden Regenfälle im Westen Deutschlands und in Belgien zunehmend im Fokus steht.
Gastfreundschaft: Der Tisch ist gedeckt. Hinweise zu Tischmanieren, Anweisungen und Verbote sind auf die Tischdecke geschrieben und ins Besteck graviert: nicht schmatzen und langsam essen, mit Bedacht. Während des Happenings wurde kein Essen serviert. Der Beleg menschlicher Anwesenheit sind allein die schwarzen Fußspuren rund um den Tisch.
Gastfreundschaft, die Beziehung zwischen Gast und Gastgeber*in, ist ein komplexes Zusammenspiel, in dem sich erlernte und intuitive Regeln, Erziehungsmuster, die materielle Situation oder auch die soziale Stellung manifestieren. Das verinnerlichte und intuitiv durchgespielte Zeremoniell verleiht Essen mit Gästen einen rituellen Charakter.
Harte Zeiten / Ciężkie Czasy ist ein deutsch-polnisches Projekt, das mit Ausstellungen, Atelierbesuchen und einem Symposium auf Dialog und Austausch ausgerichtet ist. Dahinter steht der Wunsch, in Zeiten, in denen das politische und gesellschaftliche Klima spürbar rauer wird, die gemeinsamen europäischen Werte vor dem Hintergrund humanistischer Traditionen als Gegengewicht zu betonen. Kunst ist immer ein Spiegel der Gesellschaft.
Darüber hinaus wirft die Kunst aber auch Fragen auf oder regt zur Reflektion an, zum Beispiel über die Frage, wie wir als Individuen ebenso wie als Gesellschaft die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft bewältigen können. Die 20 beteiligten Künstlerinnen und Künstler greifen das Thema Harte Zeiten / Ciężkie Czasy in ihren Werken ganz unterschiedlich auf – die Themen reichen von Vereinzelung, Identitätssuche und sozialen Gruppen über Heimat, Europa und Umweltzerstörung bis hin zum Umgang mit Informationen oder dem gesellschaftlichen Wandel. Ausgewählt wurden die Künstlerinnen und Künstler über offene Ausschreibungen. Die Ausstellungen und die begleitenden Veranstaltungen sind auch eine Gelegenheit, die Kontakte zwischen Institutionen und Künstlerinnen und Künstlern in Bydgoszcz und Mannheim, die seit 30 Jahren eine Städtepartnerschaft haben, auszubauen und die deutsch-polnische Zusammenarbeit kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Harte Zeiten / Ciężkie Czasy ist eine Kooperation der Galeria Miejska bwa in Bydgoszcz, des Künstlerbundes Baden-Württemberg und des PORT25 – Raum für Gegenwartskunst in Mannheim. Die Ausstellungen finden parallel im PORT25-Raum für Gegenwartskunst in Mannheim und in der Galeria Miejska bwa in Bydgoszcz statt. Nach dem ersten Teil tauschen die Ausstellungen die Präsentationsorte – die in Mannheim gezeigte Ausstellung wird in Bydgoszcz präsentiert, während die in Bydgoszcz gezeigte Ausstellung nach Mannheim reisen wird. Insgesamt 20 Künstlerinnen und Künstler präsentieren ihre Werke im Projekt.
Ein dreisprachiger Katalog wird am Ende des Projekts veröffentlicht.
Das Projekt Harte Zeiten / Ciężkie Czasy steht unter der Schirmherrschaft des Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz und des Stadtpräsidenten von Bydgoszcz, Rafał Bruski.