Considering Finland
10.11.2018 – 13.01.2019
In Kooperation mit dem Kunstverein Ludwigshafen und dem Finnland-Institut in Deutschland.
Kenneth Bamberg
Elina Brotherus
Ilkka Halso
Riitta Ikonen & Karoline Hjorth
Jaakko Kahilaniemi
Tellervo Kalleinen & Oliver Kochta-Kalleinen
Sanna Kannisto
Ville Lenkkeri
Aurora Reinhard
Anna Reivilä
Mikko Rikala
Iiu Susiraja
Nestori Syrjälä
Pilvi Takala
Iiu Susiraja setzt sich mit ihren Fotografien und Videos in banalen häusliche Situationen in Szene. In diesen Szenarien der Hypernormalität konfron-
tiert die Künstlerin den Betrachter mit den eigenen normativen Vorstellungen zu Weiblichkeit, Körper und sozialen Merkmalen.
Ihre Fotografien und Videos entstehen als Ein-zelaufnahmen in ihrem Elternhaus in Turku. In dieser Alltagsumgebung entwir sie Foto für Foto Gegenbilder zu den Selbstportraits, wie sie, durch den permanenten Druck zur Darstellung des eigenen Lebens, in den sozialen Netzwerken kursieren. Dem Leben im Netz, das in dem Versuch sich reich, glücklich, schön und begehrt aussehen zu lassen, zum Designobjekt wird, setzt sie das Gewöhnliche, Unspektakuläre und Peinliche entgegen – Scheitern, Einsam- und Freudlosigkeit inbegriffen.
Die kapitalistische Ideologie des permanenten Erfolges ist in Bezug auf den normativen Körper-kult, dessen Idealen neunzig Prozent der
Bevölkerung nicht entsprechen, zum Scheitern verurteilt. Iiu Susiraja führt dies in ihren extremen und humorvollen Inszenierungen vor
Augen. Sie definiert sich selbst, ihre enorme Körperfülle ebenso wie ihre private Umgebung als Objekt der künstlerischen Betrachtung. Durch diesen anarchistischen Akt gewinnt sie die Macht über das „Normale“ zurück.