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 Jürgen Krause 

Timelines

17.09. - 06.11.2016

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Gruppenausstellung mit

Siegfried Anzinger

Patrycja German & Holger Endres

Claudia Desgranges

Peter Dreher

Jürgen Krause

Oscar Muñoz

Jens Risch

Konstantin Voit

Byung Chul Kim

Karin Hoerler

Herlinde Koelbl

Ae Hee Lee

Pia Linz

Jan Schmidt

Claus Stolz

Den Arbeitsprozessen Jürgen Krauses liegt die präzise Wiederholung von Handlungsabläufen zugrunde. Die Handzeichnungen sind, ebenso wie die Grundierung, Produkte eines täglichen Übens von Konzentration und Aufmerksamkeit und des Bestrebens um Meisterschaft in jeder Handlung, wie marginal diese auch sein mag.

Der Tagesablauf des Künstlers folgt einem Rhythmus sich wiederholender und sich gegenseitig bedingender Handlungen und Gesten. Morgens nimmt Krause einen Bleistift zur Hand, schärft diesen mit einem Messer und zieht freihändig längs und quer Linien von Rand zu Rand eines weißen Blattes.

Der Vorgang des Spitzens der Mine setzt ein scharfes Messer voraus. Insofern bedingt der Arbeitsprozess des Zeichnens denjenigen des Schleifens: Schleifsteine und Becken stehen im Atelier bereit. Jedesmal wenn Krause die Handzeichnung beendet hat, streicht er Kreidegrund auf ein Blatt. Beide Seiten dieses Papiers werden über einen Zeitraum von mehreren Monaten Schicht um Schicht grundiert, täglich bis zu achtmal.

Dieses Vorgehen setzt er so lange fort, bis ein blockhaftes Objekt entstanden ist, das so schwer ist, dass es sich nicht mehr leichterhand heben und wenden lässt. In einem kleinen Topf setzt Krause jeweils über Nacht das Gemisch aus Leim und Pigmenten an. Die Vitrine in der das Objekt präsentiert wird, entspricht in Form und Ausmaßen den Arbeitstischen in Krauses Atelier.

Die dort akribisch archivierten Handzeichnungen werden erstmals in einer Ausstellung als Installation gezeigt.

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Jürgen Krause (*1971 Tettnang) lebt in Frankfurt a.M. Er studierte von 1994 bis 2000 an der AfBK der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und von 2000 bis 2001 an der Staatliche Hochschule für Bildende Künste - Städelschule in Frankfurt a.M. bei Thomas Bayrle.

 

 

„Grundierung“, 2013, Kreidegrund auf Papier, 49 x 34,5 x 3,5 cm. Courtesy des Künstlers und Bischo Projects. Foto: Jörg Baumann 

 

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