Über mehrere Monate hinweg fotografierte Mirko Müller die Besucher*innen im Kontaktladen „Kompass“ des Drogenvereins Mannheim. Die Ausstellung zeigt eindrucksvolle Porträts von Menschen, deren Leben im schnellen Wechsel von Hoffnung, Mut, Angst, Trauer und Verlust stattfindet.
Im Rahmen einer Studienarbeit zum Thema „Hoffnung“ begegnet der Fotograf Mirko Müller dem Sozialarbeiter Jonas Gieske, der im Kontaktladen des Drogenvereins Mannheim arbeitet. Aus der Diskussion ihrer jeweiligen professionellen Perspektive und Expertise entwickeln Gieske und Müller das Projekt „Über kurz oder lang“.
Hinter jedem fotografischen Porträt verbirgt sich eine vielschichtige Erzählung. Ein komprimierter Mitschnitt der Gespräche, die Mirko Müller geführt hat, gibt dem Betrachter die Möglichkeit über die autobiographischen Narrative Konkretes über das Erleben und die Lebenszusammenhänge von Menschen zu erfahren, denen üblicherweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, da sie sozial ausgegrenzt, d.h. von der Mehrheitsgesellschaft zumeist ganz bewusst nicht gehört und nicht gesehen werden.
Ziel der Ausstellung in Port25 – Raum für Gegenwartskunst ist es den Porträts und damit den Porträtierten Raum zu bieten. Damit fokussiert sie ebenso auf die künstlerische Qualität des Projektes. Mirko Müller hat beeindruckende Bildnisse von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Ethnien geschaffen. Im Dreiviertelprofil oder en face konfrontieren sie den Besucher in überlebensgroßen Schwarzweißfotografien unmittelbar mit ihrer Existenz.